Im September 1928 ging eine Gruppe des Königsberger „Kadimah“ auf Fahrt nach Litauen. Ein Foto, das sich erhalten hat, wurde dabei mit der Ortsangabe „Vilkowischki“ versehen. Bei der Suche nach diesem Ort stieß ich auf eine Website mit vielen Fotos und Informationen über das jüdische Vilkaviskis (das 80 km südwestlich von Kaunas/Kowno und 180 km östlich von Kaliningrad/Königsberg liegt). Auf der Seite über die Zwischenkriegszeit befinden sich umfangreiche und interessante Fotobestände zu: „Youth groups and Scouts“ und „Pioneers“, die einen guten Vergleich mit ähnlichen Fotografien aus Deutschland ermöglichen. KB Letztes Jahr wurden wir von Thomas Kersting (Brandenburgisches Landesamt für Denkmalpflege) über einen Dachbodenfund in Bad Belzig informiert, bei dem ein umfangreiches Konvolut von Periodika, Broschüren und Gegenständen gefunden wurde, das aus der Belziger Hachschara stammte und wahrscheinlich 1933 versteckt wurde. Nun berichtete die regionale Presse über den Fund. Die Bedeutung des Fundes ist unstrittig, allerdings gibt es einen kleinen Schönheitsfehler in dessen Beschreibung. Ich hatte darauf hingewiesen, dass die Zuschreibung des Denkmalamtes, es habe sich in Belzig um "dezidiert kommunistische Gruppen" gehandelt, falsch ist bzw. nur einen Teil des Fundes beschreibt, der neben kommunistischen Schriften vor allem zionistisch-chaluzische Periodika umfasst. Der Bestand beinhaltet außerdem sozialistische, freiwirtschaftliche und trotzkistische Literatur, ist also weit differenzierter. Schade. KB Am 2. März 2020 wurde in der Staatskanzlei des Landes Brandenburg die Ausstellung „Chawerim - Jüdische Selbstorganisation, Widerständigkeit und die Hachschara-Bewegung" des „Instituts für Neue soziale Plastik“ eröffnet. Die Ausstellung gibt einen Überblick über die Geschichte der „Hachschara“ in Deutschland. Dokumentarischer Schwerpunkt sind hierbei vor allem die Lebenswege einiger Chaluzim und Chaluzot aus Ahrensdorf, Neuendorf und dem Nachkriegs-Kibbuz „Buchenwald“. KB |
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DFG-Forschungsprojekt: „Zwischen Alija und Flucht. Jüdische Jugendbünde und zionistische Erziehung unter dem NS-Regime und im vorstaatlichen Israel 1933–1945.“
Projektleitung: Prof. Dr. Ulrike Pilarczyk, +49 (0) 531-391 8807, ulrike.pilarczyk(at)tu-bs.de Technische Universität Braunschweig | Institut für Erziehungswissenschaft © 2023 |