Projektbeschreibung
DFG-Forschungsprojekt: "Nationaljüdische Jugendkultur und zionistische Erziehung in Deutschland und Palästina zwischen den Weltkriegen"
Das DFG-Projekt arbeitet seit dem 1. Juli 2018 an der TU-Braunschweig/Institut für Erziehungswissenschaft unter der Leitung von Ulrike Pilarczyk in Kooperation mit dem Koebner-Institut für deutsche Geschichte an der HU Jerusalem unter Leitung von Ofer Ashkenazi und wird zunächst für drei Jahre gefördert
Die Forschungen werden von Prof. Dr. Ulrike Pilarczyk in Kooperation mit dem Koebner-Minerva Center for German History an der Hebrew University in Jerusalem (Prof. Dr. Ofer Ashkenazi) geleitet. Zu dem deutsch-israelischen Team gehören außerdem die Wissenschaftler/innen Knut Bergbauer, Marco Kißling, Beate Lehmann und Dr. Miriam Szamet. Die Datenstrukturierung und nachhaltige Sicherung des Quellenkorpus verantwortet der Kooperationspartner Archiv der BBF | Bibliothek für Bildungsgeschichtliche Forschung, Abteilung des DIPF | Leibniz-Institut für Bildungsforschung und Bildungsinformation.
Ziel der geplanten Forschungen ist die Rekonstruktion und Analyse des Zusammenhangs zwischen sozialen, politischen und kulturellen Rahmenbedingungen sowie internen Transformationen nationaljüdischer Erziehungsvorstellungen und -projekte hin zu konsequent zionistischer Erziehung in Deutschland und Palästina zwischen den beiden Weltkriegen. Über den Begriff einer nationaljüdischen Jugendkultur werden die vielfältigen sozialen und kulturellen Bewegungen gefasst, in denen die jüdische, vornehmlich bildungsbürgerliche Jugend ihr individuelles und kollektives Selbstverständnis als ein nationales und pädagogisches Projekt definierte. Die projektleitende Annahme ist die Existenz, Kontinuität und Dynamik pädagogisch relevanter Netzwerke, in denen mehrere Generationen jugendkulturell und nationaljüdisch inspirierter Frauen und Männer länderübergreifend zusammenwirkten und durchaus kontrovers die pädagogischen Entwicklungen der Zwischenkriegszeit in Deutschland und Palästina gestalteten und vorantrieben. Leitkriterien der geplanten Forschungen sind daher Intergenerationalität, Transnationalität und Gender.
Die Erschließung der Netzwerke sowie die Analyse und Interpretation der darüber verhandelten pädagogischen Frage- und Zielstellungen sind fallbezogen auf drei bedeutsame pädagogische Entwicklungen dieses Zeitraumes konzentriert. Die Forschungen beziehen umfangreiche archivalische Quellen aus israelischen und deutschen Archiven ein und werden in deutsch-israelischer Zusammenarbeit in drei Teilprojekten koordiniert.
Ansprechpartnerin: Prof. Dr. Ulrike Pilarczyk
Technische Universität Braunschweig | Institut für Erziehungswissenschaft,
www.tu-braunschweig.de/allg-paed
Das DFG-Projekt arbeitet seit dem 1. Juli 2018 an der TU-Braunschweig/Institut für Erziehungswissenschaft unter der Leitung von Ulrike Pilarczyk in Kooperation mit dem Koebner-Institut für deutsche Geschichte an der HU Jerusalem unter Leitung von Ofer Ashkenazi und wird zunächst für drei Jahre gefördert
Die Forschungen werden von Prof. Dr. Ulrike Pilarczyk in Kooperation mit dem Koebner-Minerva Center for German History an der Hebrew University in Jerusalem (Prof. Dr. Ofer Ashkenazi) geleitet. Zu dem deutsch-israelischen Team gehören außerdem die Wissenschaftler/innen Knut Bergbauer, Marco Kißling, Beate Lehmann und Dr. Miriam Szamet. Die Datenstrukturierung und nachhaltige Sicherung des Quellenkorpus verantwortet der Kooperationspartner Archiv der BBF | Bibliothek für Bildungsgeschichtliche Forschung, Abteilung des DIPF | Leibniz-Institut für Bildungsforschung und Bildungsinformation.
Ziel der geplanten Forschungen ist die Rekonstruktion und Analyse des Zusammenhangs zwischen sozialen, politischen und kulturellen Rahmenbedingungen sowie internen Transformationen nationaljüdischer Erziehungsvorstellungen und -projekte hin zu konsequent zionistischer Erziehung in Deutschland und Palästina zwischen den beiden Weltkriegen. Über den Begriff einer nationaljüdischen Jugendkultur werden die vielfältigen sozialen und kulturellen Bewegungen gefasst, in denen die jüdische, vornehmlich bildungsbürgerliche Jugend ihr individuelles und kollektives Selbstverständnis als ein nationales und pädagogisches Projekt definierte. Die projektleitende Annahme ist die Existenz, Kontinuität und Dynamik pädagogisch relevanter Netzwerke, in denen mehrere Generationen jugendkulturell und nationaljüdisch inspirierter Frauen und Männer länderübergreifend zusammenwirkten und durchaus kontrovers die pädagogischen Entwicklungen der Zwischenkriegszeit in Deutschland und Palästina gestalteten und vorantrieben. Leitkriterien der geplanten Forschungen sind daher Intergenerationalität, Transnationalität und Gender.
Die Erschließung der Netzwerke sowie die Analyse und Interpretation der darüber verhandelten pädagogischen Frage- und Zielstellungen sind fallbezogen auf drei bedeutsame pädagogische Entwicklungen dieses Zeitraumes konzentriert. Die Forschungen beziehen umfangreiche archivalische Quellen aus israelischen und deutschen Archiven ein und werden in deutsch-israelischer Zusammenarbeit in drei Teilprojekten koordiniert.
- Im ersten Teilprojekt wird die Entwicklung sozial- und reformpädagogischer Vorstellungen untersucht, die sich im Milieu einer nationaljüdischen Jugendkultur im und nach dem Ersten Weltkrieg von Deutschland aus zum Zionismus hin entwickelten, am Beispiel der Pädagogik von Siegfried Lehmann und seinen pädagogischen Projekten in Deutschland, Litauen und Palästina 1916-1933.
- Das zweite Teilprojekt untersucht die Entwicklung der sich etwa zeitgleich profilierenden jugendbewegt autonomen Erziehungsvorstellungen einer jüngeren Generation nationaljüdisch orientierter Jugend hin zum Konzept zionistischer Arbeits- und Gemeinschaftserziehung im Verlauf der 1920er Jahre und unter dem Einfluss der jüdisch-palästinensischen Arbeiterbewegung bis 1933, am Beispiel der Transformation des nationaljüdischen Jung-Jüdischen Wanderbundes zum zionistischen Bund Brit Haolim und der Gründung des Kibbuz Givat Brenner in Palästina (1928).
- Das dritte Teilprojekt erforscht die sich prinzipiell auf dieses Erziehungskonzept gründende zionistische Jugend-Alija-Erziehungspraxis nach 1933 in Palästina, im Spannungsfeld von Erziehungsvorstellungen der Kibbuzbewegung (Meuchad) und fortlebender jugendbewegter und reformpädagogischer Traditionen. In vergleichender Perspektive werden manifeste Erziehungspraxen ausgewählter deutscher Jugend-Alija-Gruppen in den Kibbuzim Givat Brenner, Ein Charod und in Siegfried Lehmanns Jugenddorf Ben Schemen untersucht.
Ansprechpartnerin: Prof. Dr. Ulrike Pilarczyk
Technische Universität Braunschweig | Institut für Erziehungswissenschaft,
www.tu-braunschweig.de/allg-paed
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In Zusammenarbeit mit
DFG-Forschungsprojekt: „Zwischen Alija und Flucht. Jüdische Jugendbünde und zionistische Erziehung unter dem NS-Regime und im vorstaatlichen Israel 1933–1945.“
Projektleitung: Prof. Dr. Ulrike Pilarczyk, +49 (0) 531-391 8807, ulrike.pilarczyk(at)tu-bs.de Technische Universität Braunschweig | Institut für Erziehungswissenschaft © 2023 |