Hachschara als Erinnerungsort – eine Idee
Wie an den Programmen der ersten Arbeitstagung des DFG-Projektes, 2019 in Steinhorst, und der Konferenz vom März 2021 abzulesen ist, war Hachschara immer ein wichtiger Bestandteil unserer Projektarbeit. Nun gibt es ein Projekt-im-Projekt, das sich speziell mit Fragen von Hachschara und den Orten, an denen sie stattfand, beschäftigen soll. Der Projektname „Hachschara als Erinnerungsort“ soll dabei Programm sein. Angefangen hat es für uns mit einer email von Arnold Bischinger (Neuendorf im Sande), in dem er über den geplanten Verkauf von Skaby, einer ehemaligen Hachschara bei Spreenhagen, berichtete. Selbstverständlich kann nicht jeder Ort an dem Hachschara stattfand in ein Museum verwandelt werden, so unsere Gedanken, aber zumindest sollten die Orte öffentlich zugänglich bleiben und dort zugleich an die Geschichte der Hachschara erinnert werden.
Als Negativbeispiel dafür stand Ahrensdorf bei Trebbin im Raum. Das Ehepaar Fiedler und ein Verein hatten dort umfangreiches Material zur lokalen Geschichte der Hachschara gesammelt und veröffentlicht, ein Gedenkstein war errichtet worden. Danach wurde das Anwesen privatisiert. Inzwischen sind weder das Gelände noch der Gedenkstein öffentlich einsehbar. So entstand die Idee eines Projektes, in dem sich an Hachschara Interessierte: lokale Initiativen, Laienforscher*innen und Historiker*innen, in einem Netzwerk zusammenfinden. Als Initiator*innen für diese Netzwerk-Idee konnten, neben dem DFG-Projekt, die Stiftung Denkmal für die ermordeten Juden Europas-Berlin und das Moses Mendelsohn Zentrum Europäisch Jüdische Studien-Potsdam gewonnen werden. Das Netzwerk soll dem Austausch von Wissen und Informationen dienen, aber nach Möglichkeit auch neue Initiativen unterstützen. Um das Wissen über Hachschara, das in Quellen und Publikationen verstreut vorhanden ist, zu bündeln, soll eine Datenbank zur Hachschara konzipiert werden. Diese soll dann die gesammelten Erkenntnisse zur Hachschara einer breiteren Öffentlichkeit zugänglich machen. So können lokale Hachscharot auch besser in den übergeordneten Kontext der Lern- und Arbeitspraxis, die Hachschara war, eingeordnet werden. Als dritter Teil des Projektes „Hachschara als Erinnerungsort“ soll die Installation von Gedenkzeichen vor Ort, vorerst nur an wenigen Model-Orten, initiiert werden. Auch hier wie bei allen anderen geplanten Schritten ist die Einbeziehung örtlicher Initiativen und Interessierter unabdingbar.
Zunächst wurden von den Initiator*innen des Projektes alle bekannten Initiativen und Forscher*innen zur Hachschara kontaktiert. Später kamen weitere Interessierte, auch zu Orten, an denen es bisher noch keine spezifische Forschung gegeben hatte, dazu. Die Resonanz auf die Projekt-Idee war überwiegend positiv, auch wenn es einige skeptische Stimmen gab. Am 25. Juni 2021 fanden sich dann viele von ihnen in einem ersten Workshop zusammen, der pandemiebedingt digital stattfand. Dass in der Spitze über 40 Menschen dem Workshop folgten, dazu noch 10 weitere wegen Terminschwierigkeiten nicht teilnehmen konnten, waren für uns Indikatoren für ein breites Interesse. Bis auf eine Ausnahme wurden zunächst nur Interessent*innen aus Deutschland angesprochen, aber wir verstehen, ausgehend vom historischen Projekt der „Auslandshachschara“, Hachschara immer auch als europäisches Projekt. Für die Zukunft ist deshalb auch die Einbeziehung von Initiativen außerhalb Deutschlands geplant. Die Atmosphäre im Workshop, das lebendige Interesse am Thema, das sich in den Diskussionen widerspiegelte, lässt für die Zukunft auf jeden Fall hoffen. Das Projekt „Hachschara als Erinnerungsort“ hat eine im Aufbau befindliche Webseite.
https://www.hachschara-als-erinnerungsort.de/
Für den Menüpunkt „Kiosk“ der Webseite planen wir, dort Informationen, Hinweise und Mitteilungen zu hinterlegen, die dann für alle Interessenten einsehbar sind. Wir danken Herr Bußenius, dass wir seine Information zum Erinnerungszeichen am Brüderhof, die er nach dem Workshop „An Alle“ senden wollte, dafür verwenden durften und hoffen Andere folgen seinem Beispiel.
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Als Negativbeispiel dafür stand Ahrensdorf bei Trebbin im Raum. Das Ehepaar Fiedler und ein Verein hatten dort umfangreiches Material zur lokalen Geschichte der Hachschara gesammelt und veröffentlicht, ein Gedenkstein war errichtet worden. Danach wurde das Anwesen privatisiert. Inzwischen sind weder das Gelände noch der Gedenkstein öffentlich einsehbar. So entstand die Idee eines Projektes, in dem sich an Hachschara Interessierte: lokale Initiativen, Laienforscher*innen und Historiker*innen, in einem Netzwerk zusammenfinden. Als Initiator*innen für diese Netzwerk-Idee konnten, neben dem DFG-Projekt, die Stiftung Denkmal für die ermordeten Juden Europas-Berlin und das Moses Mendelsohn Zentrum Europäisch Jüdische Studien-Potsdam gewonnen werden. Das Netzwerk soll dem Austausch von Wissen und Informationen dienen, aber nach Möglichkeit auch neue Initiativen unterstützen. Um das Wissen über Hachschara, das in Quellen und Publikationen verstreut vorhanden ist, zu bündeln, soll eine Datenbank zur Hachschara konzipiert werden. Diese soll dann die gesammelten Erkenntnisse zur Hachschara einer breiteren Öffentlichkeit zugänglich machen. So können lokale Hachscharot auch besser in den übergeordneten Kontext der Lern- und Arbeitspraxis, die Hachschara war, eingeordnet werden. Als dritter Teil des Projektes „Hachschara als Erinnerungsort“ soll die Installation von Gedenkzeichen vor Ort, vorerst nur an wenigen Model-Orten, initiiert werden. Auch hier wie bei allen anderen geplanten Schritten ist die Einbeziehung örtlicher Initiativen und Interessierter unabdingbar.
Zunächst wurden von den Initiator*innen des Projektes alle bekannten Initiativen und Forscher*innen zur Hachschara kontaktiert. Später kamen weitere Interessierte, auch zu Orten, an denen es bisher noch keine spezifische Forschung gegeben hatte, dazu. Die Resonanz auf die Projekt-Idee war überwiegend positiv, auch wenn es einige skeptische Stimmen gab. Am 25. Juni 2021 fanden sich dann viele von ihnen in einem ersten Workshop zusammen, der pandemiebedingt digital stattfand. Dass in der Spitze über 40 Menschen dem Workshop folgten, dazu noch 10 weitere wegen Terminschwierigkeiten nicht teilnehmen konnten, waren für uns Indikatoren für ein breites Interesse. Bis auf eine Ausnahme wurden zunächst nur Interessent*innen aus Deutschland angesprochen, aber wir verstehen, ausgehend vom historischen Projekt der „Auslandshachschara“, Hachschara immer auch als europäisches Projekt. Für die Zukunft ist deshalb auch die Einbeziehung von Initiativen außerhalb Deutschlands geplant. Die Atmosphäre im Workshop, das lebendige Interesse am Thema, das sich in den Diskussionen widerspiegelte, lässt für die Zukunft auf jeden Fall hoffen. Das Projekt „Hachschara als Erinnerungsort“ hat eine im Aufbau befindliche Webseite.
https://www.hachschara-als-erinnerungsort.de/
Für den Menüpunkt „Kiosk“ der Webseite planen wir, dort Informationen, Hinweise und Mitteilungen zu hinterlegen, die dann für alle Interessenten einsehbar sind. Wir danken Herr Bußenius, dass wir seine Information zum Erinnerungszeichen am Brüderhof, die er nach dem Workshop „An Alle“ senden wollte, dafür verwenden durften und hoffen Andere folgen seinem Beispiel.
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In Zusammenarbeit mit
DFG-Forschungsprojekt: „Zwischen Alija und Flucht. Jüdische Jugendbünde und zionistische Erziehung unter dem NS-Regime und im vorstaatlichen Israel 1933–1945.“
Projektleitung: Prof. Dr. Ulrike Pilarczyk, +49 (0) 531-391 8807, ulrike.pilarczyk(at)tu-bs.de Technische Universität Braunschweig | Institut für Erziehungswissenschaft © 2023 |